Dr. Tim Nikolaou
Oskar Frech GmbH + Co. KG

Neue Wege zur Nachhaltigkeit

Dr. Tim Nikolaou
Geschäftsführer, Oskar Frech GmbH + Co. KG

Oskar Frech ist ein mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Schorndorf bei Stuttgart. Seit der Gründung 1949 ist die Firma in Familienbesitz und heute weltweit in der Produktion von Druckgusstechnologie tätig. Den nachfolgenden Generationen bestmögliche Lebensbedingungen zu hinterlassen, war dem Familienunternehmen schon immer ein besonderes Anliegen. So sind die regionale Verankerung und ein hohes ökologisches Bewusstsein fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Eine nachhaltige Ausrichtung kann für unsere Kunden auf vielerlei Weise vorteilhaft sein: Dabei geht es um mehr Effizienz, sauberes Umfeld (Clean & Green), die Steigerung des Unternehmensimages, Mitarbeiterzufriedenheit und auch um größere Chancen bei der Rekrutierung junger Mitarbeiter.

Der Klimawandel ist eine der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Auch wir erzeugen Treibhausgase. Unser Ziel ist es, diese Emissionen zu reduzieren, um das Klima zu schützen. Unseren Kunden ist das ebenfalls ein wichtiges Anliegen. Klimatische Veränderungen können zu Planungs- und Investitionsunsicherheiten führen. Gleichzeitig verändern sich gesetzliche Vorgaben, um klimafreundliches Verhalten zu fördern. Wir sind überzeugt, dass Klimaschutz und Energieeffizienz sich langfristig auszahlen – für unsere Umwelt genauso wie für unser Geschäft, aber auch für unsere Kunden.

NEUE WEGE ZUR NACHHALTIGKEIT
Bereits 2015 nahmen wir uns vor, bis Ende 2022 CO2-neutral zu werden (Scope 1) und (Scope 2). Dieses Ziel werden wir wie geplant erreichen. Durch Energieeffizienzmaßnahmen, die Reduktion von prozessbedingten Emissionen sowie durch den kompletten Wandel des Zukaufs von Strom und Gas aus erneuerbaren Quellen wird dies ermöglicht. Aktuell bauen wir Prozesse auf, um bisher nicht avisierte Scope-3-Daten genauer zu erfassen. Im Vergleich zum Jahr 2015 haben wir insgesamt 82 Prozent Treibhausgasemissionen reduziert. Bis 2030 wollen wir einen klimaneutralen Geschäftsbetrieb entlang der Wertschöpfungskette erreichen. Dieses Ziel umfasst sowohl Scope 1 und 2 als auch unsere Scope-3-Emissionen.

Während Themenschwerpunkte wie CO2-Neutralität und Energieeffizienz der eigenen Produktionsstandorte bereits seit Jahren auf der Agenda von Oskar Frech stehen und erfolgreich umgesetzt werden, verfolgen wir ein weiteres großes Bestreben: unsere Kunden in der grünen Transformation zu unterstützen. Die in einem konventionellen Gießereibetrieb gewöhnlich eingesetzten Prozesstechnologien für die Aufbereitung und Verarbeitung von gängigen Metallschmelzen sind vergleichsweise energieaufwändig, weshalb mittel- und langfristig effizientere Prozesse und Produkte gefunden werden müssen.

Das industrielle Umfeld der Gießereiindustrie ist damit bereits heute mit starken Umwälzungen und Herausforderungen konfrontiert, die durch gesellschaftspolitische Diskurse und einer daraus abgeleiteten neuen Umweltpolitik (Beispiel »Green Deal«) auch zukünftig weiter forciert werden. Nachhaltiges Wirtschaften und Handeln wird somit auch in sämtlichen Gießereibetrieben zum obersten Grundsatz.

Frech ZPF Thermoprozesstechnik Gmbh
Entsprechend dieser Maxime geht Oskar Frech mit der Gründung der 100-prozentigen Tochtergesellschaft »Frech ZPF Thermoprozesstechnik GmbH« ganz neue Wege. Man zielt bei der neuen Tochter zunächst auf die Entwicklung völlig eigenständiger »grüner« Produkte und Dienstleistungen für die Gießereiindustrie ab. So liegen die Schwerpunkte bei der Produktentwicklung auf der Energieeffizienz und der Kreislaufwirtschaft (Recycling), um kurz- bis mittelfristig einen deutlichen Beitrag in Richtung »Grüne Gießerei« zu leisten. Langfristig soll die Ausrichtung des neuen Unternehmens auch auf die Umwelt- und Thermoprozesstechnik gelenkt werden und ein breiteres Dienstleistungsspektrum umfassen.

NEUE WEGE ZUR NACHHALTIGKEIT
NEUE WEGE ZUR NACHHALTIGKEIT
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